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Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Architektur – Ein Überblick über Risiken und Chancen

Was haben Klimaschutz und Versicherungsschutz miteinander zu tun? Planer sollten prüfen, ob ihre Beratungsleistungen zum Thema Nachhaltigkeit vom Versicherungsschutz umfasst sind, um Haftungsrisiken zu vermeiden.

Das Thema Nachhaltigkeit rückt immer mehr in den Vordergrund – auch für Planer

Der Bund setzt Anreize durch die Bereitstellung von Fördermitteln für besonders nachhaltige Bauprojekte. Für Planer bedeutet dies, stets über die aktuellen Fördermittel und deren Voraussetzungen informiert zu sein und auf regelmäßige Weiterbildung zu setzen. Als Ihr Partner und Spezialist der Branche möchten wir Ihnen daher die Grundlagen der Nachhaltigkeit noch einmal nahelegen:

Ökologische Aspekte

Im Rahmen der ökologischen Aspekte wird insbesondere die Flächeninanspruchnahme untersucht. Eine Reduzierung der Flächeninanspruchnahme ist notwendig, da mit der zunehmenden Bebauung von Flächen der Verlust des natürlichen Lebensraums für die ansässige Flora und Fauna und damit das Artensterben einhergeht. Sie verursacht außerdem ein verstärktes Verkehrsaufkommen, das wiederum Lärm, Emissionen und einen hohen Energieverbrauch zur Folge hat. Ebenso greift die mit dem Ausbau einhergehende Versiegelung von Flächen erheblich in den natürlichen Wasserhaushalt ein, indem sie die Grundwasserneubildung stört und die Gefahr von Hochwasser steigert. Schon in der Planungsphase ist daher zu untersuchen, wie das Gebäude einen möglichst langen Lebenszyklus erhalten kann und welche Nachnutzungsmöglichkeiten es bietet. In diesem Zusammenhang spielt auch die Bauweise eine wichtige Rolle bei der ökologischen Betrachtung eines Gebäudes. Durch eine geeignete Konstruktion und eine wohlüberlegte Materialauswahl kann eine leichte Veränderbarkeit des Gebäudes erreicht werden, was wiederum die Nachnutzung vereinfacht. Die Verwendung von nachhaltigen Baustoffen und die Reduzierung des Einsatzes natürlicher Ressourcen haben ebenfalls positiven Einfluss auf die Bewertung der ökologischen Aspekte.

Ökonomische Aspekte

Die ökonomischen Aspekte betrachten insbesondere die Wirtschaftlichkeit eines Gebäudes. Untersucht werden nicht nur die Investitionskosten, sondern der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes, also auch die Betriebskosten sowie die gebäude- und bauteilspezifischen Kosten wie Reinigung, Pflege und Instandhaltung. Gewünscht wird eine konstante Wertstabilität. Für Planer bedeutet dies, frühzeitig im Bereich der Planung langfristige Faktoren wie z.B. die Stadtentwicklung oder die Umnutzungsmöglichkeiten im Blick zu haben.

Soziale Aspekte

Zu guter Letzt müssen Planer auch sozio-kulturelle Aspekte beachten. Hier stehen vor allem Komfort, Gesundheit und Nutzerfreundlichkeit im Vordergrund, also eine optimierte Raumtemperatur, guter Luftaustausch und Zugänglichkeit des Gebäudes für möglichst viele Nutzergruppen.

Konsequenzen für Planer

Nachhaltiges Bauen dient aber nicht nur dem Erreichen des Klimaziels. Für Planer ist es auch auf anderer Ebene von besonderer Bedeutung: Nachhaltiges Bauen wird staatlich gefördert. Und genau diese Fördermittel möchten Bauherren nutzen und abrufen. Die Planer müssen sich daher kurzfristig ein breites Wissen über die schnelllebige Fördermittellandschaft aneignen, um den gesteigerten planerischen Anforderungen gerecht zu werden und von den neuen Beauftragungsmöglichkeiten zu profitieren.

Ihr Partner für alle Fälle

Zudem empfiehlt es sich, im Vorfeld mit der Haftpflichtversicherung zu klären, ob bzw. in welchem Umfang Beratungsleistungen zum Thema Nachhaltigkeit vom Versicherungsschutz umfasst sind. Auch sind Planer gut damit beraten, ihre Verträge durch einen auf Bau- und Architektenrecht spezialisierten Rechtsanwalt prüfen zu lassen, um unnötige Haftungsrisiken zu vermeiden. Über die Haftungsrisiken und wie diese zu vermeiden sind, klären wir Sie in der Septemberausgabe auf!

Lesen Sie Teil 2 der Serie.

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