Juni 2025

Fachwissen - Altholz

Ressourcenschonend, klimafreundlich und vielversprechend

Jährlich fällt in Deutschland eine Menge von sieben bis acht Millionen Tonnen eines bislang unterschätzten Rohstoffs an: Altholz. Gerade aus Bau- und Abbrucharbeiten stammend, bieten ehemalige Dachstühle, Deckenbalken oder Fertigbauelemente ein großes Potenzial für eine Weiterverwendung, doch nur rund 20 % werden wirklich genutzt – vor allem für Spanplatten – und der Rest wird thermisch verwertet, also zur Energiegewinnung verbrannt. Dabei ist eine Nutzungsverlängerung dieses Materials sinnvoll, erhöht sie doch nicht nur die Speicherzeit des enthaltenen CO2, sondern verhindert den entsprechenden Neuschlag von Holz.

Dafür gibt es mehrere Ideen, so etwa das Projekt „Recycling for Future“ der TU Braunschweig, bei dem die Entwicklung einer neuen Art von Holztafel – einem tragenden Standardelement im Wohnungsbau – im Vordergrund steht. Bislang noch aus einem Materialmix hergestellt, sollen die Tafeln sortenrein trennbar werden, so dass das enthaltene Holz weitergenutzt werden kann. Eine andere Nutzung ist die Rückführung von Altholz zur Wiederverwendung im „nicht sichtbaren Bereich“. Dafür wird gerade an Verfahren gearbeitet, um das Holz im Sinne der Altholzverordnung unbedenklich zu machen – etwa durch mechanische Verfahren zur Entfernung von metallischen Fremdkörpern oder durch Holzschutzmittel belasteten Bereichen. Gerade mit Blick auf rückläufige Holzvorkommen und steigende Preise ist das eine Idee mit Zukunft.    

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