Stark, robust und trotzdem leicht
Über die Nachhaltigkeitsvorteile des nachwachsenden Baustoffs Holz zu reden, ist mittlerweile müßig. Für die Zukunft des Bauens ist Holz keine Frage des „ob“ mehr, sondern vielmehr eine des „wie?“. Denn die Materialforschung rund um Holz hat gewissermaßen gerade erst begonnen. Ein neuer Vorstoß nennt sich – nicht gerade bescheiden – „Superwood“. Unter anderem an der Universität Maryland wird seit Jahren daran gearbeitet, die Eigenschaften von Holz noch weiter zu optimieren – mittlerweile mit einem daraus entstandenen, lizensierten Produkt. Das Rezept: Die im Holz enthaltene Cellulose wird verstärkt und das Material von innen heraus stabilisiert. Dazu werden Chemikalien aus der Lebensmittelindustrie verwendet, kombiniert mit einer Hochdruck-Presstechnik. So werden besonders stabile Wasserstoffbrücken zwischen Cellulose-Molekülen erzeugt, die dazu führen, dass das Material eine doppelte so hohe Zugfestigkeit aufweist wie Stahl. Das Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht ist sogar um das Zehnfache besser. Ebenfalls ist das neue Superholz sehr flammbeständig und widerstandsfähig gegen Fäulnis und Schädlinge. Erste Anwendungen sind bereits in Planung.