Leitfähig, energieerzeugend und kühlend
In puncto Klimaschutz ist und bleibt der Bausektor weiterhin ausbaufähig. Das Gute: Die Herausforderung ist erkannt, die Wissenschaft ist dran. Gerade beim Baumaterial Nummer Eins, Beton, sind weltweit Forscher aktiv und angespornt. Zum Beispiel mit einer Entwicklung der Hochschule Coburg, die Beton zum Stromspeicher macht. Durch den Zusatz von Industrieruß, einem hochreinen synthetischen Kohlenstoff, entsteht in einer Betonplatte ein leitfähiges Netzwerk. Mehrere dieser Platten bilden gemeinsam einen Superkondensator, der bereits im kleinen Labortest eine Lampe zum Leuchten brachte – und später Gebäude zu Energiespeichern machen kann. Eine andere Technologie entstand unlängst in China: Kühlender Zement. Für das Prinzip des „Passive Daytime Radiation Cooling“ stellten Forschende der Southwest University in Nanjing dünne Zementklinker in einer speziellen chemischen Zusammensetzung her, die in einer Matrix zusammengebaut Licht streuten und keine UV-Strahlung aufnahmen. Der Effekt war messbar deutlich, so verringerte das Material in der größten Mittagshitze die direkte Umgebungstemperatur um 5,4° C – eine Maßnahme gegen städtische Hitzeinseln.